Es hat nicht geklappt…
Dein Name hat den kurzen Abschnitt deines Lebens, den wir gekannt haben, begleitet.
Im ersten Moment, als sich die Kofferraumklappe geöffnet hat, starrte ein verstörter, erschrockener Blick aus dem Schatten der Hundebox in das Nichts.
Ich konnte mit deinem erschrockenen Protest vor der neuen Situation nicht anders umgehen, nur indem ich dich in meine Arme genommen, dich an mich gedrückt habe, so dass ich das heftige Schlagen deines kleinen Herzes an meiner Brust gespürt habe.
Ich lief mit dir in den Kennel. Während dieser kurzen Strecke (nur einige Meter) verwandelte sich das wahnsinnige Klopfen in einen angenehmen Pulsschlag, bis ich dich dann am Boden auf den Beton getan habe, gab es kein Anzeichen mehr, dass du protestieren oder ausreißen könntest.
Die dunklen Schatten deiner Vergangenheit haben sich wie im Nichts aufgelöst und ich habe nur aus deinen schönen-traurigen Augen versucht zu erkunden, was mit dir wohl passiert sein konnte.
Ich hatte leider keine Zeit gehabt, um aus der Tiefe deiner Seele die traurige Geschichte deines Lebens zu erahnen. Deine Angst hat uns daran gehindert, dass wir dich verstehen, denn deine krankhafte Furcht hat dich von uns vertrieben.
Du konntest es nicht wissen, dass wir in dein, mit Entbehrungen und Leiden erfüllten Leben nur etwas Glück bringen wollten.
Du konntest es nicht wissen, dass das Streicheln, das Liebkosen, die Liebe, die wir dir gegeben haben, aus ganzem Herzen kam. Du hast es nicht gewusst, weil es dir nie zuteil wurde.
Für uns war es nämlich herzerwärmend, wie das Zittern deines Körpers unter unseren streichelnden Händen langsam nachgelassen und dann komplett aufgehört hat.
Du wolltest uns aber nicht mehr verstehen… Wir haben deine Seele umsonst angesprochen, sie war schon längst leer. Nur die Furcht, die Angst hat über deinen Körper, deiner Seele regiert.
Die Furcht hat dich aus meinen Armen gerissen und diese hat dich in einen wahnsinnigen Amoklauf gestürzt.
Dieser Amoklauf endete nun gestern nach fast zwei Wochen.
Dein kleiner Körper lag leblos und zerstört, verlassen am Straßenrand, als dunkler Schatten, alle unsere Hoffnungen wurden zerstört, dass wir dir ein neues Leben geben können.
Der Verlust tut weh! Das Scheitern liegt wie eiskaltes Blei über uns, irgendwo bei der Magengrube und dieser verdammte Kloß ist auch unverschluckbar in unserem Hals.
Wir haben dich heute im Schatten des Quittenbaumes beerdigt. Der würde dir gefallen. Es ist ein ruhiges, schönes Plätzchen. Dort würde dir keiner weh tun…
… jetzt kann dir keiner mehr weh tun.
Gott sei mit dir, du Schatten!
VL.
Wir bedanken uns für die Hilfe des Tapasz Állatvédő Egyesület (Tierschutzverein ‚Tapasz‘), den Érdi Civil Állatmentők (‚Zivile Tierretter aus Érd‘) und allen Privatpersonen, die bei der Suche mit ihren Informationen geholfen haben…